Nach der tollen Bergtour auf das Vrenelisgärtli vom letzten Jahr, haben sich auch dieses Jahr 12 Turnerinnen und Turner vom STV Sins motiviert am Samstagmorgen bei der Turnhalle Ammannsmatt in Sins getroffen. Auf dem Klausenpass war Treffpunkt mit Wildi (Bergführer Roman Fischli) und dem Aspirant Patrick Junginger. Bevor wir den Aufstieg Richtung Clariden in Angriff genommen haben, durften wir uns mit Kaffee, Ovomaltine, Coca-Cola und Linzertorte stärken.
Schritt für Schritt sind wir bei Nebel Richtung Clariden aufgestiegen. Wie das Wetter wird war noch etwas unbekannt. Die rund 1’300 Meter Aufstieg waren sehr abwechslungsreich und kurzweilig. Zuerst an den Alpenrosen vorbei über Bäche, grüne Wiesen mit farbigen Blumen und Fels. Danach tauchte auch schon das erste Schneefeld auf, welches zu überqueren war. Eine rostige Leiter beim Iswändli liess erahnen, wie gross die Eiswand früher mal war. Heute findet man da neben Schieferstein auch fossile Spuren aus der Vergangenheit. Vom Eis ist leider nicht mehr viel vorhanden.
Für den Aufstieg zum Chammlijoch durften wir die Steigeisen montieren. Wie zwei Tatzelwürmer gingen die beiden Seilschaften nebeneinander das Schneefeld hinauf. Auf dem Chammlijoch (2’996 MüM) zeigte sich die schöne Gletscherwelt über den Hüfifirn bis zur Planurahütte.
Petrus ist definitiv ein Sinser Turner. Der Wetterbericht änderte sich unter der Woche fast stündlich. So sah es sogar mal aus, als könnte die Tour nicht stattfinden. Doch gegen Ende der Woche gab es einen Hoffnungsschimmer, dass es Petrus mit den bergbegeisterten Sinserinnen und Sinser gut meinte. Am Morgen noch etwas Nebel und gegen Mittag soll sogar die Sonne sich zeigen. Auf dem Klausenpass konnte man es kaum glauben, dass es noch blauen Himmel gibt. Doch je weiter wir Richtung Gipfel kamen, desto schöner das Wetter. Bei blauem Himmel durften wir nach der Kraxelpassage das Gipfelkreuz vom Clariden (3’267 MüM) geniessen.
Nach dem Mittagessen und dem Gruppenfoto vor dem Gipfelkreuz gab es einen etwas rutschigen Abstieg über das Schneefeld. Da der Schnee ziemlich weich war, konnten wir viele Höhenmeter innert kurzer Zeit hinter uns bringen. Unglaublich wie zügig wir den Abstieg bis zur Claridenhütte gemeistert hatten. Am Ende vom Claridengletscher durften wir noch einen Gletschersee bestaunen. Trotz genauem Hinschauen hat niemand einen Dinosaurier auftauchen gesehen…
Glücklich und zufrieden auf der Claridenhütte (2’451 MüM) angekommen, wurden wir von der Wandergruppe herzlich begrüsst. Nach der Katzenwäsche gabs für die einen ein feines Stück Kuchen, für die anderen ein kühles Bier, eine Kuschelpartie mit Katze, Hund oder Huhn oder eine Spielrunde im Aufenthaltsraum. Das sehr feine Nachtessen hat uns alle für den anderen Tag gestärkt.
Die grosse Frage auch am Sonntagmorgen: Bleibt es trocken oder nicht? Können wir den Gämsfairenstock besteigen oder müssen wir über den Wanderweg zum Fisetenpass absteigen?
Wir glaubten an Petrus. Es machten sich 13 Turnerinnen und Turner mit dem Bergführer und Aspiranten bei Nebel auf den Weg Richtung Gämsfairenstock. Damit wir den Claridengletscher überqueren und zum Gämsfairenjoch aufsteigen konnten, mussten wir wieder die Steigeisen montieren. Die letzten paar Höhenmeter bis zum Gipfel konnten wir ohne Gepäck hinter uns bringen. Für das Gruppenfoto auf dem Gämsfairenstock (2’972 MüM) hat sich der Nebel leider nicht verzogen, aber es blieb trocken.
Zurück bei den Rucksäcken haben wir uns für den Abstieg zum Fisetenpass gestärkt. Vorbei am Rund Loch (wie es der Name sagt: Es ist ein grosses Loch im Fels) haben wir beim Fisetenpass die Wandergruppe vom STV Sins wieder angetroffen. Wie abgemacht kamen wir zur gleichen Zeit ans Ziel.
Die Bahn als Abschluss zum Urnerboden haben wir alle geschätzt. Es gab am Wochenende doch einige Höhenmeter hinauf und wieder runter. Während der Stärkung für den Heimweg auf dem Urnerboden wurde diskutiert und gewerweisst, welcher Gipfel wir im nächsten Jahr besteigen wollen. Ideen sind vorhanden… Glücklich und zufrieden ging es für die 15 Turnerinnen und Turner vom STV Sins wieder Richtung Aargau. Es war eine tolle Tour mit sehr vielen abwechslungsreichen und zum Teil auch herausfordernden Passagen.
Sarina Baumgartner für den STV Sins